Es ist Montagabend und ich bin in der
Weinstube zu einem Termin verabredet. Endlich eine gute Gelegenheit,
um mir den neugestalteten Raum anzuschauen, von dem ich schon so viel Positives
gehört habe.
Eigentlich war ich viel zu lange nicht
mehr hier stelle ich fest. Ich freue mich, den liebenswerten Wirt Azimet wiederzusehen! Und wie immer wuselt er herum, als ich aus der Kälte hineinkomme
in die "gute Stube". Es ist ein gut besuchter Abend. Mir fällt die
helle, neue Theke auf und die neue Anordnung des Mobiliars. Das berühmte antike
Sofa, auf dem ich viele kommunikative Stunden verbracht habe, steht nun gleich
links vom Eingang. Außerdem gibt es nun eine schöne dunkelrote Eckbank. Sieht
sehr gemütlich aus! Gespannt bin ich auch auf die neue Speisekarte. Die Auswahl
ist deutlich geringer, aber die "Klassiker" wie Handkäs` fehlen
natürlich nicht. Die Spezialität des Tages, eine Spinat-Feta-Teigrolle an
Salat, hört sich super an, aber ich entscheide mich dann doch für den
Flammkuchen. Was mir vielleicht ein wenig auf der Karte fehlt, sind die
Kleinigkeiten für den nicht ganz so großen Hunger wie Oliven und Schafskäse oder Nachos, die es
früher gab.
Es wird voller in der Weinstube. Die
Tür geht immer wieder auf und herein kommen viele meiner Bekannten, alle aus
der Kreativ-Szene. Schön finde ich das! Die Weinstube ist immer noch ein Treffpunkt.
An meinem Tisch sitzt eine
buntgemischte Gruppe von Selbstständigen aus der Kreativwirtschaft und
Jungunternehmern aus allgemeinen Branchen. Prallen hier zwei Welten
aufeinander? Schnell wird über das Leben mit dem neuen Fluglärm, der auch nun
verstärkt das Nordend betrifft, heiß diskutiert. Dieses Thema beschäftigt im
Moment wohl wirklich jeden. Zentrale Frage war, inwieweit die Entwicklung
Offenbachs zur Kreativstadt davon beeinflusst wird, dass von oben eine
Dauerbeschallung kommt und was man überhaupt noch tun kann. Und natürlich auch, wie Offenbach wirklich gesehen wird
und wie negativ doch das Selbstbild der Offenbacher über ihre Stadt ist. Ein
Thema, über das man wohl ewig und intensiv diskutieren und sprechen könnte...
Der Flammkuchen wird von Kellner Tobi
gebracht. Mhmm. Es duftet köstlich und schmeckt richtig lecker. Der Teig ist
genau richtig, schön dünn, aber nicht zu dünn. Ratz-fatz haben meine
Sitznachbarin und ich die Holzplatte leergefuttert.
Ich nehme mir vor, dass ich mir mit meinem
nächsten Besuch nicht wieder so viel Zeit lasse. Die Weinstube ist für viele
das zweite Wohnzimmer und man merkt`s an der gemütlichen und gelassenen
Stimmung und der herzlichen Art aller. Ein schöner Abend!
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