Dienstag, 10. Januar 2012

Im Nordend


Es ist Montagabend und ich bin in der Weinstube zu einem Termin verabredet. Endlich eine gute Gelegenheit, um mir den neugestalteten Raum anzuschauen, von dem ich schon so viel Positives gehört habe. 

Eigentlich war ich viel zu lange nicht mehr hier stelle ich fest. Ich freue mich, den liebenswerten Wirt Azimet wiederzusehen! Und wie immer wuselt er herum, als ich aus der Kälte hineinkomme in die "gute Stube". Es ist ein gut besuchter Abend. Mir fällt die helle, neue Theke auf und die neue Anordnung des Mobiliars. Das berühmte antike Sofa, auf dem ich viele kommunikative Stunden verbracht habe, steht nun gleich links vom Eingang. Außerdem gibt es nun eine schöne dunkelrote Eckbank. Sieht sehr gemütlich aus! Gespannt bin ich auch auf die neue Speisekarte. Die Auswahl ist deutlich geringer, aber die "Klassiker" wie Handkäs` fehlen natürlich nicht. Die Spezialität des Tages, eine Spinat-Feta-Teigrolle an Salat, hört sich super an, aber ich entscheide mich dann doch für den Flammkuchen. Was mir vielleicht ein wenig auf der Karte fehlt, sind die Kleinigkeiten für den nicht ganz so großen Hunger wie Oliven und Schafskäse oder Nachos, die es früher gab. 

Es wird voller in der Weinstube. Die Tür geht immer wieder auf und herein kommen viele meiner Bekannten, alle aus der Kreativ-Szene. Schön finde ich das! Die Weinstube ist immer noch ein Treffpunkt.

An meinem Tisch sitzt eine buntgemischte Gruppe von Selbstständigen aus der Kreativwirtschaft und Jungunternehmern aus allgemeinen Branchen. Prallen hier zwei Welten aufeinander? Schnell wird über das Leben mit dem neuen Fluglärm, der auch nun verstärkt das Nordend betrifft, heiß diskutiert. Dieses Thema beschäftigt im Moment wohl wirklich jeden. Zentrale Frage war, inwieweit die Entwicklung Offenbachs zur Kreativstadt davon beeinflusst wird, dass von oben eine Dauerbeschallung kommt und was man überhaupt noch tun kann. Und natürlich auch, wie Offenbach wirklich gesehen wird und wie negativ doch das Selbstbild der Offenbacher über ihre Stadt ist. Ein Thema, über das man wohl ewig und intensiv diskutieren und sprechen könnte...

Der Flammkuchen wird von Kellner Tobi gebracht. Mhmm. Es duftet köstlich und schmeckt richtig lecker. Der Teig ist genau richtig, schön dünn, aber nicht zu dünn. Ratz-fatz haben meine Sitznachbarin und ich die Holzplatte leergefuttert.

Ich nehme mir vor, dass ich mir mit meinem nächsten Besuch nicht wieder so viel Zeit lasse. Die Weinstube ist für viele das zweite Wohnzimmer und man merkt`s an der gemütlichen und gelassenen Stimmung und der herzlichen Art aller. Ein schöner Abend!

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