Dienstag, 18. Januar 2011

"Ich bin in alle verliebt"

Gestern Abend versammelten sich circa 130 Zuhörer, um der Diskussionsrunde zum Thema "Drei Generationen Frauenfußball" mit dem DFB-Präsidenten Theo Zwanziger, der Fußballtrainerin und Fifa-Entwicklungshelferin Monika Staab sowie der Schiedsrichterin Katrin Rafalski zu lauschen. Moderiert wurde das Ganze von der gebürtigen Offenbacherin und FFH-Sportchefin Sonja Pahl.  

Nach einer Begrüßung von Oberbürgermeister Horst Schneider, der nur Zeit für einen kurzen Besuch des Sitzungssaals hatte, und dem Chef des Sportbüros, Herrn Weil, machten es sich die vier Gäste vorne gemütlich. Man unterhielt sich über die Entwicklung des Frauenfußballs in den vergangenen Jahrzehnten, über Hürden, die die Frauen nehmen mussten und Eindrücke, die Monika Staab bei ihren zahlreichen Auslandsaufenthalten sammelte.
So erzählte sie beispielsweise von ihren Erlebnissen in Pakistan, Bahrain oder Iran, Länder, die man nicht unbedingt mit Frauenfußball in Verbindung bringt. Monika Staab ist es zu verdanken, dass Beigeisterung in diesen Ländern ausgelöst und Akzeptanz für den Frauen-Sport geschafft wurde. Auch wenn sie dort im Namen des Frauenfußballs tätig war, so leistete sie doch Entwicklungshilfe über das Sportliche hinaus.
Außerdem berichtete Theo Zwanziger von seiner früh entandenen Verbindung zum Frauenfußball, die vor Jahrzehnten in seinem heimischen Fußball-Verband entstand.
Alles im allem also eine interessante Gesprächsrunde. Ich war nur darüber verwundert, dass anschließend die Zuhörer keine Fragen gestellt haben.   


Übrigens: Ein Gerücht wurde revidiert, nämlich, dass Berti Vogts einst Trainer der ersten Frauenfußballnationalmannschaft werden sollte.

2 Kommentare:

  1. Der OB hatte parallel Haupt- und Finanzausschuss. Er wäre sicher lieber zur Veranstaltung...

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  2. Die Diskussion wurde von der Moderatorin nach einer Stunde beendet mit dem Hinweis, dass leider keine Zeit mehr sei (ich glaube, Dr. Zwanziger hatte noch einen anderen Termin).

    Die Zuschauer hatten gar keine Gelegenheit, Fragen zu stellen, was ich auch sehr schade finde. Ich hatte aber sowieso insgesamt den Eindruck, die ganze Diskussion war sehr auf rosarot gebügelt, jede Kontroverse sollte vermieden werden, und dass es auch heute auch in Deutschland noch viele Probleme für die Frauenfußballvereine gibt, wurde ausgeklammert. Sicher ist die Akzeptanz heute viel höher als früher, aber man braucht sich doch nur die Zuschauerzahlen in der Frauenbundesliga anzuschauen (unter 1000 im Durchschnitt aller Vereine) um zu erkennen, dass noch einiges im argen liegt.
    Die Nationalmannschaft ist einigermaßen anerkannt, aber wer kennt schon die Vereine der Bundesliga? Das hat Gründe, über die hätte man auch mal reden können, aber das war ganz offensichtlich an diesem Abend nicht gewollt.

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