Sonntag, 19. Dezember 2010

Wie „The Tourist“ auf Schlemmerweltreise durch Offenbach

Gestern kam ich mir vor wie ein Fremder in der eigenen Stadt: Ich habe an der EsskulTOUR, einem kulinarischen Rundgang durch Offenbachs Innenstadt, teilgenommen und war von den neuen Eindrücken überrascht. Zuvor hatte ich bereits von vielen Teilnehmern von den „Geheimtipps“ gehört und freute mich deswegen ganz besonders, daran teilzunehmen.
Pünktlich um 10 Uhr versammelten sich am Salzgässchen ein gutes Dutzend neugieriger Teilnehmer. Der Rundgang wurde diesmal allerdings nicht von Loimi Brautmann, dem Gründervater der Stadt-Tour, sondern von seiner guten Freundin Alia durchgeführt, die im Alter von 14 Jahren von Frankfurt nach Offenbach gezogen ist und nun „für kein Geld der Welt“ wieder zurückgehen würde!
Unser Rundgang führte uns durch die gesamte Innenstadt und dauerte etwa drei Stunden. Erste Station war die Rathauskantine im 15. Stock des denkmalgeschützen Gebäudes, in der vor allem die grandiose Aussicht auf Offenbach beeindruckte. Die Sicht auf die Frankfurter Skyline verdeckte dagegen erstaunlicherweise das Nachbargebäude. 
Anschließend ging es auf direktem Wege in Offenbachs „türkischen Kiez“, wie Alia es nannte. Nur wenige Meter voneinander entfernt findet man alles, was man für ein vielseitiges türkisches Essen benötigt: In einer riesengroßen Bäckerei probierten wir frische Backwaren, gegenüber in einem kleinen Restaurant neben einer Moschee servierte man uns überbackene Pide und schwarzen Tee, und wir staunten nicht schlecht über die große Auswahl an Lebensmitteln in dem von außen eher unscheinbar wirkenden türkischen Supermarkt.

In der Bäckerei

Die Fleischtheke im türkischen Supermarkt!
  

An Worscht mangelt es dort nicht!


















 
Auf einer kulinarischen Weltreise durch Offenbach darf aber natürlich ein Besuch in der Käsefabrik der Familie L`Abbate nicht fehlen: Dort gibt es einfach den besten Mozzarella weit und breit und die Herzlichkeit der Besitzer ist einfach klasse!

Weiter ging es nach Indien: Ein kleines unscheinbares Lädchen war für mich das persönliche Highlight dieser Tour, denn endlich weiß ich, wo ich die leckere indische Minze-Soße herbekomme, die ich so gerne zum Naan-Brot esse. Allein für diesen Tipp hat sich der Rundgang für mich gelohnt. Aber auch hier fiel mir die freundliche Art der beiden Ladeninhaber auf, die stolz all unsere Fragen zum servierten Samosa und Pakao beantworteten. Als eine Teilnehmerin den Besitzer fragte, ob er denn auch gerne deutsches Gerichte esse meinte dieser ganz begeistert: „Ja, alles! Und Handkäs`“. Er hatte alle Lacher auf seiner Seite.

Endlich haben wir uns gefunden!
 
Er liebt Handkäs`

















 
An der Bleichstraße machten wir dann noch einen weiteren Abstecher nach Italien und probierten Mortadella und Parma-Schinken zu Weißbrot. Der Himmel in diesem kleinen Spezialitätengeschäft hing zudem voller Panetone-Kuchen – was für ein Anblick!
Eine unserer letzten Stationen war der Wilhelmsplatz: Gibt es einen besseren Abschluss für eine solche Tour? Dort probierten wir in einem orientalischen Lebensmittelmarkt Vollkornfladenbrot und eingelegte Oliven. Einige Teilnehmer versorgten sich zudem mit frischer Minze, die wirklich kräftig und herrlich duftete. Ein warmer Apfelsaft auf dem Wochenmarkt schloss diese tolle Tour ab! 

Wer Offenbach gerne mal von einer anderen Seite aus betrachten will, dem sei diese Tour wirklich ans Herz gelegt.

 

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