Heute Abend habe ich an einer Führung durch das Frankfurter Bahnhofsviertel teilgenommen und muss sagen: Das war echt `ne Wucht!
Dieser kleine Stadtteil, mit gerade einmal 2.000 Einwohnern, vereint auf eine ungewöhnliche Art und Weise sowohl Broker, Künstler, Junkies, Rocker als auch Studenten und Prostituierte. Und das Zusammenleben dort scheint zu funktionieren - irgendwie.
Aber unser Stadtführer berichtete nicht nur von den Laufhäusern und Fixerstuben, sondern auch von architektonischen Highlights, wie den wirklich wunderschönen Altbauten am anderen Ende der Kaiserstraße. Dabei konnte sich der Frankfurter allerdings folgenden Kommentar nicht verkneifen (sinngemäß): "Schaut euch nur diese tollen Häuser aus der Jahrhundertwende an, aber das 136 Meter hohe Gallileo-Hochhaus direkt dahinter hat ein Offenbacher Architekturbüro verbrochen."
Ja ja, immer diese Seitenhiebe... :-)
Anschließend gab es noch einen wirklich wunderbaren Vortrag des Frankfurter Fotografen Ulrich Mattner, der in den vergangenen Jahren unglaubliche Eindrücke im Bahnhofsviertel eingefangen hat. Anhand der starken Bilder und Perspektiven wird wohl jedem Betrachter klar, wie vielfältig, polarisierend und faszinierend doch dieser Stadtteil eigentlich ist. Außerdem erzählte er begeistert von einem Friseursalon, zu dem sogar "extra die harten Jungs aus Offenbach kommen, um sich so coole Muster in die Haare reinzurasieren".
Man muss es einfach mit Humor nehmen!
Interessant war auch, dass sich hier, neben dem Rotlicht- und Drogenviertel, eine starke Kreativ-Szene anzusiedeln scheint. Viele Werbeagenturen, wie beispielsweise Vier für Texas, um nur eine sehr bekannte zu nennen, aber auch Künstler-Häuser, Fotografen und Designer siedeln sich in den teils wunderschönen Häusern und Hinterhöfen an. Das sind Entwicklungen, die einfach passieren. Offenbach ist nicht die einzige Stadt, in der sich ein Kreativ-Cluster bildet.
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