Samstag, 9. März 2019

Neu in der City: das Café Barrio

Auch wenn das ZDF in seinem gestrigen Fernsehbericht vorrangig die ranzigen und visuell unhübschen Seiten Offenbachs gezeigt hat: So ist unsere Stadt doch schon lange nicht mehr. Heute ist mir das wieder einmal deutlich bewusst geworden, als ich spontan das neue Café Barrio in der Berliner Straße besucht habe. 






























Von außen ist das Barrio, das nach einem Stadtteil der marokkanischen Stadt Tetouan benannt ist, eher unscheinbar. Die großen Fensterfronten spiegeln bei diesem grauen März-Wetter die gegenüberliegende Straße, das ranstad-Logo an der Fassade kann zu Verwirrungen führen. ABER: Drinnen findet man sich in einem sehr sehr hübsch eingerichteten Raum wieder. Das Einrichtungskonzept ist vom Boden bis zur Decke (mit den ultraschicken Lampen) wunderbar umgesetzt. Die Tische und Stühle, die Sessel und Sofas hätte man mir gerne gleich einpacken können. 1A mit Sternchen für diese Wohlfühl-Atmosphäre.




Das Barrio, das laut eines Mitarbeiters erst vor wenigen Wochen eröffnet hat, war um viertel nach elf bereits fast komplett belegt, das Publikum jung und hipp. Die Speisekarte bietet hauptsächlich marokkanische Frühstücks- und Mittagsgerichte, aber in der Auslage habe ich auch vielversprechend aussehende Kuchen entdeckt.



Ich entschied mich aber um diese Uhrzeit gegen Kuchen und für was Deftiges: Das Gericht "Tscharmila" – zwei Spiegeleier auf einer Tomatensoße nach marokkanischer Art – wurde mit leckerem Brot gereicht. Dazu schmeckte der hausgemachte Eistee sehr gut. 














































Und wieder einmal kam es mir so vor, als ob ich in einem hippen Stadtteils Londons oder Lissabons sitzen würde. Ich finde es klasse, dass es aktuell viele mutige Gastronomen gibt, die das Potenzial Offenbachs erkannt haben und hier interessante Konzepte umsetzen. Umso mehr ärgert es mich, dass diese Seiten in einem Bericht wie gestern im ZDF nicht gezeigt werden, sondern wieder nur die ollen Kamellen ausgegraben werden. Ich finde, man sollte aufhören Offenbach bewusst in diese schmuddelige und ungepflegte Berlin-Neukölln-Ecke zu drängen. Es ist doch nicht schlimm und unauthentisch, wenn etwas neu und auch hübsch und ordentlich ist. Sowas braucht eine Stadt, die so arm dran ist wie Offenbach, doch auch.

Abschließend noch eines: Ich werde sehr zeitnah wieder ins Barrio gehen und dann die Tajine probieren.


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