Und nach einem solchen Abend merkt man, welch körperliche "Defizite" man doch so hat. Ich bin platt von dem Können der Artisten, Turnerinnen und Akrobaten, die im Neujahrs-Varieté heute Abend im Capitol Offenbach aufgetreten sind...
Ich weiß gar nicht, wer mich mehr beeindruckt hat? Die chinesische Künstlerin Yang Hunang, die mit unglaublicher Körperbeherrschung ein durchhängendes Seil bespielt hat? Oder die Artistin Andrea Engler, die unglaubliche Kunststücke mit einem Vertikaltuch gezeigt hat (ich muss zugeben, dass ich manchmal nicht hinschauen konnte, weil die Übungen in unglaublicher Höhe so riskant aussahen)? Oder nein, vielleicht das ukranisches Akrobatinnentrio To-Ri-Me? Sehr amüsant war auch der kleine Hund, der hervorragend rechnen kann.
Durch den Abend führte der Zauberkünstler (und Comedian? - ich fand ihn total komisch) Charly Martin aus Düsseldorf bzw. "irgendwo dazwischen", der sich zum Beispiel mit Christa aus Obertshausen und Harald aus dem Publikum einen großen Spaß gemacht hat. Er hat sich so manches Mal des Publikums bedient. In unserer Reihe 5 hat er sich erst die "Christa" gegriffen, die zwei Plätze links von mir saß und später den "Jochen", der zwei Plätze rechts von mir saß und bei dem er für einen Trick nach einem Zwanzig-Euro-Schein fragte. (Ich habe die ganze Zeit nur gedacht: "Bitte nicht ich bitte nicht ich..." - mein Flehen wurde erhört, ich bin drumrumgekommen).
Nein, es war ein schöner, bunter, lustiger und atemberaubender Abend und ich hoffe, dass es im nächsten Jahr wieder so einen glanzvollen Varietés-Abend geben wird.
Übrigens: Das Bläser-Quintett der Neuen Philharmonie Frankfurt hat zu Beginn eine eigens komponierte Fanfare und stimmungsvolle Stücke aus den 20er und 30er Jahren (und "Probiers mal mit Gemütlichkeit" aus "Das Dschungelbuch") gespielt. Ein gelungenes Opening.