Montag, 30. August 2021

Wilde Blumen | Natur und/in Offenbach? (Teil 10)

Wie wichtig artenreiche Grünflächen, Blumenwiesen, Wälder und gesunde Böden für eine intakte und ausbalancierte Umwelt sind, brauche ich wirklich nicht zu erwähnen. In Offenbach gibt es tatsächlich an einigen Orten ebendiese Vielfalt zu bewundern. Trotzdem ist da noch sehr viel Luft nach oben.

Ein weiteres großes Problem ist die Verschmutzung und Vermüllung unserer Natur. Ich bewundere die tatkräftigen Menschen, die sich in ihrer privaten Zeit eigeninitiativ ans Werk machen, um den Abfall anderer Leute einzusammeln. Wir alle können aber noch viel mehr bewerkstelligen, auch ohne großen Aufwand. Wer einen Balkon hat, kann diesen mit Töpfen bestücken oder Insektenhotels anbringen. Selbst auf Fensterbänken kann man Kästen stellen. Eine andere Idee ist, sich bei der Initiative "Besser leben in Offenbach" zu melden, um eine Baumscheiben-Patenschaft einzugehen. (Ich selbst pflege drei Beete. Es ist nicht viel Arbeit, macht aber umso mehr Spaß.)

Ich habe bei mir im Viertel übrigens seit einiger Zeit eine städtische Brachfläche im Blick und hoffe, mit Erlaubnis und Untersützung der Stadt Offenbach, dort im nächsten Jahr eine große Wildblumenwiese anlegen zu können. Die Mühlen mahlen nur leider manchmal sehr langsam, aber aufgeben ist ja nie eine Option.

An dieser Stelle möchte ich mit euch Lesern aber ein anderes blumiges Herzensprojekt von mir teilen: Es gibt hinter einigen städtischen Beeten, die an Privatbesitz grenzen, Brachflächen. Schon im Frühjahr jukte es mich in den Fingern, dort Wildblumensamen auszuwerfen, denn der Bereich schien ideal. Kurzerhand holte ich mir von den Privatbesitzern die Erlaubnis und informierte auch die Stadt über meine Pläne.

Dann kam der Mai. Eigentlich schon fast zu spät fürs Säen, habe ich meinen gesamten privaten Blumensamenbestand zwischen zwei Regenschauern ausgeworfen. Von da an behielt ich die Flächen im Auge und verscheuchte das ein oder andere Mal die gefräßigen Vögelchen. Dann passierte, was passieren musste: Irgendjemand mähte die gerade gekeimten Blumen ab. (Die Info, dass dort gesät wurde, hat wohl doch nicht jeden erreicht.) An dieser Stelle habe ich das Wildblumen-Projekt innerlich begraben. Aber die Natur ist stark und will sich ausbreiten! Zu meiner Begeisterung haben sich die Blumen wieder aufgerappelt und nun steht alles in voller Blüte. Es ist eine wahre Augenweide und Freude zu sehen, was dort nun alles zu finden ist! Besonders begeistert mich aber die Tatsache, dass es dort summt und brummt und viele Schmetterlinge auf den Blüten tanzen.

Nun hoffe ich natürlich, dass die Blumen noch lange blühen und sie niemand pflückt. Daumen drücken.

Vorne städtisches Beet, hinten ein mindestens 25 Meter langer Streifen voller Wildblumen.


Hummel im Landeanflug





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