Samstag, 9. Oktober 2021

Stolpern, um nicht zu vergessen

Die Grausamkeiten des Nazi-Regimes dürfen niemals vergessen werden. Passiere ich einen Stolperstein, wie hier auf dem Bild in der Gerberstraße zu sehen, bleibe ich oftmals kurz stehen und gedenke. Und habe ich die Möglichkeit, Zeitzeugen zu befragen, dann nutze ich diese. 

Leider gibt es nicht mehr viele von ihnen, denn die Kriegsgeneration wird bald ausgestorben sein. Eine Verwandte, die leider im vergangenen Januar verstarb, konnte ich kurz vor Beginn der Pandemie über ihre Erlebnisse während des Krieges befragen. Es ist erstaunlich, wie gut sie sich daran erinnern konnte, obwohl sie eine Greisin und damals kaum den Kinderschuhen entsprungen war. Sie erlebte mit, wie jüdische Nachbarn aus ihren Wohnungen gezerrt wurden. Und sie erinnerte sich an den Dezember 1943, als der Bombenhagel auf Offenbach danieder ging und sie sich in einem Schutzraum mit ihrer Mutter versteckte. Wie laut es war, wie es gestunken hatte. Es ist unvorstellbar, was die Menschen gesehen und erlebt haben, dass diese Dinge wirklich passiert sind. Und dass das alles vor 75 oder 80 Jahren Realität war. 



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