Sonntag, 8. September 2019

Alter Friedhof: Tag des offenen Denkmals / Europa!!! Ein temporäres Kunstobjekt

Heute, am "Tag des offenen Denkmals", habe ich mich einer Führung auf dem Alten Friedhof angeschlossen und dabei nicht nur viel über die bis heute bekannten und prägenden Offenbacher Persönlichkeiten und deren Grabstätten und -gestaltungen erfahren, sondern unter anderem auch das Innere des Krumm-Mausoleums besucht. 

Trotz des Nieselregens haben sich einige Dutzend Interessierte eingefunden, um dem ehemaligen Stadtarchivar Georg Ruppel zu lauschen. Dieser führte uns unter anderem zu zahlreichen, teils prächtigen Gräbern, wie denen der Andrés, Bernards und d`Orvilles, aber auch zum bescheidenen Grab des "Streichholzkarlchens" oder dem des einzigen Moslems, der auf dem Alten Friedhof beigesetzt wurde. 

Der Blick in die Gruft des Krumm-Mausoleums war – natürlich – ein Highlight, wenn man das so sagen darf. Natürlich sind dort keine Särge mehr zu finden. Herr Krumm samt Gemahlin liegen in einiger Entfernung bestattet. Was ich zum Beispiel nicht wusste – dies erzählte mir ein Friedhofsmitarbeiter, während wir in der Gruft standen – dass diese einmal hüfthoch unter Wasser stand. 












































Herr Ruppel erzählte auch teils dramatische Geschichten, wie die eines Schulausfluges an die Schleuse im Jahr 1909, bei der wegen eines Jungenstreichs sechs Mädchen ertranken und an die heute eine Gedenktafel mit einer kleinen Putte erinnert. Ebenso tragisch ist die Geschichte hinter einem Denkmal, das dem Zugunglück vom 8. November 1900 gedenkt, bei dem bei dichtem Nebel ein Schnell- und ein Personenzug kollidierten.

Sehenswert ist auch das Kunstprojekt "Europa!!!" mit der VikyNiky-Kunstinstallation von Martin Pfeifle, das zukünftig durch Europa wandern wird. Zu sehen ist ein Säulenkreis neben dem teils zerstörten Kriegerdenkmal, das einst auf dem Aliceplatz stand.







































Leider haben wir nur eine Hälfte des Friedhofs "geschafft". Ich bin mir sicher, dass auch der jüdische Teil viele interessante Geschichten bietet, die hoffentlich bei anderer Gelegenheit erzählt werden.

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